Fujifilm X – Zwei Seiten einer Medaille

In meinen ersten Eindrücken zur X-T2 muss ich mich irgendwie etwas undeutlich ausgedrückt haben. Nicht diese Kamera, sondern die X-Pro2 ist der eigentliche Grund für meinen endgültigen kompletten Wechsel zu nur diesem einen System. OK, das ein oder andere Objektiv vielleicht auch noch.

Die so betitelte “endgültige Entscheidung” bezog sich nur noch auf das Tüpfelchen auf dem i, nämlich das Vorhandensein einer zweiten, etwas DSLR-artiger ausgelegten Kamera, also der X-T2. Ich weiß, das klingt etwas seltsam, ist doch diese neue Kamera aktuell wahrscheinlich die kompletteste und perfekteste Spiegellose auf dem Markt. Die Konkurrenz  hat entweder dann doch auf einen etwas zu kleinen Sensor für manche Bedürfnisse gesetzt (das war für mich letztlich der Grund) oder hat vielleicht sogar größere Sensoren im Angebot, weiß jedoch nicht wirklich, wie man Kameras – von Objektiven mal ganz zu schweigen – für Fotografen baut. Und dann gibt es noch die, die es mal wussten, jetzt aber lieber Sammlerobjekte oder Spezialeditionen ihrer Kameras mit von Werk aus abgeschrammtem Lack für reiche Menschen auf der ganzen Welt bauen… traurig genug.

Lange Rede, kurzer Sinn: das Gesamtpaket aus vorhandenen Kameras und Objektiven eines Systems ist entscheidend. Und da trägt die X-T2 eben dazu bei, dass das System als solches erwachsen geworden ist. Es erinnert mich sehr an das Nikon System der 80er und 90er… wo es von der Einsteiger- bis zur sogenannten Profikamera alles – und praktisch alles auch in gut – gab. Im Fall von Fujifilm ist es sogar noch variabler, da die X-Pro2 aufgrund der Ähnlichkeit zu einer Messsucherkamera noch eine ganz eigene Komponente – wie sie bei SLRs und DSLRs nicht vorkam – ins gleiche System für die gleichen Objektive bringt. Das ist einzigartig!

Was ist jetzt aber Trumpf? X-T2 oder X-Pro2?

Beide! Wenn man das kann und möchte… aber die Kosten sind natürlich nicht ohne dafür. Oder eben nach Möglichkeit wenigstens eine von den beiden, je nach Vorliebe. Ich besitze nur die X-Pro2 persönlich, die X-T2 nutze ich beruflich. Und das ist für mich auch die richtige Entscheidung, denn die X-Pro2 habe ich ja hier im Endeffekt bereits als “Die Kamera” bezeichnet. Aber es gibt Situationen, in denen man gewisse Eigenschaften einer X-T2 haben möchte oder braucht. Vor allem Profis, die in speziellen fotografischen Bereichen unterwegs sind, werden da sicherlich froh sein, die Wahl zu haben.

Die Stärken und Schwächen

Man kann diese beiden Kameras ganz gut miteinander vergleichen, ohne dabei gleich zu der Sache mit den Äpfel und den Birnen zu kommen. Denn im Endeffekt sind beides Fotoapparate und teilen sich auch noch das gleiche Objektivsystem und sogar den gleichen Sensor. Aus meiner Sicht gestaltet sich die Frage nach Stärken und Schwächen (wobei Schwächen hier schon recht übertrieben ist) relativ einfach. Und ich blicke dabei immer mit einem Auge auf die Unterschiedlichkeit zur X-Pro2, ohne das Gleiche hier nochmal für diese Kamera zu machen. Das ist in den entsprechenden Artikeln ausführlich passiert.

Fujifilm X-T2 – Die Stärken

Die X-T2 spielt ihre Stärken ganz klar in den Bereichen aus, in denen sie eine DSLR ersetzen soll. Diese Stärken sind etwa…

  • Der Sucher

Eine der großartigsten Eigenschaften dieser Kamera. Groß, hell, übersichtlich, hochaufgelöst und hochfrequent. Einfach ein Genuss für einen Fotografen, vor allem, wenn einem die exakte Bildgestaltung schon bei der Aufnahme wichtig ist. Ich vermisse hier in keinster Weise mehr den optischen Sucher einer Vollformat-DSLR. Wirklich ein Traum (bis auf das Flackern, dazu kommen wir später noch). Und die Dioptrienkorrektur sitzt auch da, wo man sie nicht so leicht verstellt. Ach ja, und früher war übrigens nicht alles besser! Ich habe vor kurzem noch einmal durch den Sucher einer OM-4Ti geblickt… man, dunkel war seinerzeit die Nacht! 😉

  • Der Autofokus

Nein, immer noch nicht auf dem Niveau der absoluten Spitze der DSLRs (vor allem nicht in AF-C) und auch immer noch nicht so snappy wie bei einer OM-D, aber doch so verdammt gut, dass es für fast alle Fotografen mehr als ausreichend sein sollte. Ich fotografiere keinen Sport, aber selbst da wird es zumindest schon gehen… alles andere ist kein Thema. Die X-T2 hat im Gegensatz zur X-Pro2 auch schon verschiedene Modi und Möglichkeiten der Zusammenschaltung von AF-Feldern, so dass auch hier die Lücke zur DSLR klein – sehr klein – geworden ist. Und der Fokus sitzt immer, im Gegensatz zur DSLR. Ach ja, und bitte den extrem praktischen AF-Joystick nicht vergessen!

  • Der Formfaktor

Sie sieht aus wie eine kompakte DSLR, sie ist so ähnlich aufgebaut und sie funktioniert auch so. Ergonomisch wirklich meist erste Sahne in fast allen Bereichen. Guter Griff vorne, guter Daumenhalt, top Haptik der wichtigen Knöpfe und der Menüwippe. Und – wer es will oder braucht – kann mit dem dazugehörigen Batteriegriff wirklich eine ultraschnelle Arbeitsmaschine daraus machen, mit drei Akkus und wirklich sehr viel Dampf unter der Haube.

  • Klappbares Display

Keine Frage von DSLR oder nicht und für mich bei der Art meiner Fotografie auch meist nicht wirklich wichtig, daher habe ich es der X-Pro2 auch nicht angekreidet. Aber es gibt eben doch Situationen, in denen auch ich mich sehr über ein Klappdisplay gefreut habe. Für eine weitere Leidenschaft von mir, das Kochen, fotografiere ich manchmal was und blogge es auch… und da kann ein Klappdisplay bei einer auf das Stativ geschraubten Kamera wirklich wunderbar sein, um in Ruhe den Ausschnitt zu wählen und sich dabei nicht den Rücken zu verknoten.

Kein Muss (für mich), aber ein Plus ohne Frage. Und die Umsetzung bei der X-T2 mit der Möglichkeit zur Verstellung in zwei Achsen ist super gelöst.

  • The Best of the Rest

Über den Sensor habe ich mich schon bei der Betrachtung der X-Pro2 ausgelassen, insofern spare ich mir das an dieser Stelle. Super Teil! Auch viele andere Dinge (Prozessorgeschwindigkeit, Einstellräder, doppelter Kartenschacht, Q-Taste, FN-Tasten, Wetterschutz,…) sind entweder Fujifilm-typisch oder zumindest mit der X-Pro2 vergleichbar. Also gehe ich auf all das auch nicht mehr ein. Und da wäre noch die Sache mit der zuvor bei der X-T1 und X-Pro2 vielgescholtenen Videoqualität… weiß ich nix von, interessiert mich auch nicht. Die X-T2 hat jetzt aber wohl auch 4K, wayne auch immer…

Fujifilm X-T2 – Die Schwächen

Tja, das wird ein recht kurzes Kapitel. Wie ich in der ersten Betrachtung schon schrieb: Fujifilm X ist erwachsen geworden und diese Kamera ist der endgültige Beweis dafür. Es reicht daher nur für einen einzigen echten Minuspunkt, und den dürfte ich, wäre ich zum vorher Gesagten konsequent, auch nicht nennen. Denn dieser Punkt ist auch bei der X-Pro2 (und jeder anderen X) da.

  • Keine Bildstabilisierung

Ich nenne diesen Punkt trotzdem, einfach weil er so ärgerlich ist! Da kann Fujifilm noch tausendmal erzählen, man wollte dies nicht wegen der Einbußen an Bildqualität. Rauschen bei hohen ISO oder Verwacklungen sind demnach keine Einbußen bei der Bildqualität? 😉 Ohne wenn und aber, ein Minuspunkt, nein: DER Minuspunkt!

Tja, soweit zu den Schwächen. Im Ernst, was sollte man noch nennen? Die dürftige Akkulaufzeit? Nicht neu, nicht anders als bei XYZ und sehr schwer zu ändern, aber dafür recht leicht zu lösen (Ersatzakkus mitnehmen und gut ist). Äh, such… überleg…

OK, zwei oder drei Sachen hätte ich doch. Diese reichen aber nicht unbedingt für einen extra Punkt und beziehen sich auf die Ergonomie. Die Viewmode-Taste und die FN-Taste sind wirklich nicht soooo dolle platziert bzw. etwas schwer mit dem Finger zu erwischen. Ähnliches gilt auch für den Messarten-Wähler, der für mich zumindest in Richtung nach rechts extrem schwer zu verstellen ist. Und die Tatsache, dass die Tasten zum Löschen und zur Wiedergabe auf der linken Seite angebracht sind, macht eine Einhandbedienung unmöglich. Zusammengefasst muss ich damit feststellen, dass mir die Ergonomie bei der X-Pro2 tatsächlich sogar etwas besser gefällt, was mich sehr erstaunt hat. Ich hätte eher erwartet, dass es andersherum sein würde. Kein großer Minuspunkt für mich, aber doch ein kleiner Ausrutscher einer sonst ziemlich nach Perfektion strebenden Kamera.

Auf der positiven Seite erkenne ich auch dadurch nach gut zwei Monaten intensiver Nutzung immer stärker die teilweise eher subtil daherkommende Perfektion der X-Pro2. 🙂

Fazit

Das X-System ist sehr reif geworden und die X-T2 trägt ihren Teil dazu bei. Es stehen nun zwei Kameras an der Spitze eines durchaus runden Systems, von denen jede einzelne auch für hohe und höchste Ansprüche ohne echte Abstriche genügt und zudem – zumindest mir – auch sehr viel Spaß und Freude macht. In Kombination ergeben sie dann – zugegeben nicht im eigentlichen Wortsinn der Redewendung – zwei Seiten einer Medaille. Und die Medaille ist das System.

Ihr seht, das Gemecker ist schon auf einem explizit nach kleinen Fehlern suchenden Niveau angekommen, so gut ist die Kamera grundsätzlich geworden. Dass ich mich im Falle eines “entweder, oder” trotzdem klar für die X-Pro2 entscheiden würde, ist gänzlich subjektiv. Das sieht sicher ein Jeder anders. Aber trotz aller Lobhudelei bleiben ein paar kleine Vorschläge für eines der nächsten Firmwareupdates. Zum Teil sind diese identisch mit der X-Pro2 und würden wirklich aus meiner Sicht eine nochmals deutliche Verbesserung der Bedienbarkeit und Individualisierung der Kamera(s) bringen. Von wegen Kaizen und so… 🙂

Vorschläge für sinnvolle zukünftige Firmwareupdates

X-T2 und X-Pro2:

  • Viewmode bei ausgeschaltetem Display

Dieser Punkt hätte es aus meiner Sicht eigentlich verdient, auf die Liste mit den Schwächen zu kommen, aber sei’s drum. Es ist schön und gut, dass es verschiedene Viewmodes gibt. Leider gibt es einen Mode nicht, der sehr sinnig wäre, auch um Energie zu sparen. Normalerweise nutze ich nur den EVF (OVF) und zwar auch mit dem Augensensor. Ich bevorzuge es, wenn das Display dabei ausgeschaltet ist. Dummerweise wird dann, z.B. beim Druck auf die Menü-Taste oder die Q-Taste, immer das Menü nur dann angezeigt, wenn man ein Auge am Sucher hat, und dann eben auch nur im Sucher. Das macht leider so keinen Sinn. Ich möchte natürlich das Menü im Display sehen, wenn ich die Kamera nicht am Auge habe! Dafür muss ich mich dann leider wieder durch die Viewmodes klicken.

  • Möglichkeit zur Kombination von Messart und Messwertspeicherung

Es wäre sehr sinnvoll, im Menü festlegen zu können, welche Messart bei der Messwertspeicherung standardmäßig aktiviert ist. So könnte man z.B. die Spotmessung bei gleichzeitiger Messwertspeicherung nutzen bei nur einem Druck auf die AE-L-Taste. Bring z.B. in der Theaterfotografie oder anderen sehr schwierigen Lichtsituationen wirklich Vorteile.

  • Eine schnellere Möglichkeit zur Formatierung

Der Weg durchs Menu ist viel zu lang und auch der Trick mit dem Papierkorb und dem hinterem Rad dauert zu lang und benötigt zudem zwei Hände. Und man muss zwingend jede Karte einzeln formatieren. Da wäre eine schnellere Lösung sehr wünschenswert…

  • Das Flackern in EVF und Display nach dem Loslassen des halbgedrückten Auslösers

Über das Thema habe ich mich hier schon ausgelassen und auch ein kleines Video hochgeladen (in echt viel besser zu sehen, bin keine Videofilmer). Es ist leider, wie es ist. Die Kameras fokussieren mit der vorgewählten Blende und öffnen oder schließen sie nach dem Loslassen des Auslösers in mehreren Schritten. Das machen zwar andere Kameras auch. Nur dort flackert dann der EVF oder das Display nicht. Auch wenn Fujifilm bereits auf Anfrage dieses Verhalten bestätigte und betonte, dies sei kein Fehler, sondern so gewollt… ich denke, es geht auch anders und wäre froh über ein Update der Firmware in diesem Bezug.

Nur X-Pro2:

  • Möglichkeit, den AF beim halben Durchdrücken des Auslösern vom dann automatischen Messwertspeicher zu entkoppeln

Im Gegensatz zur X-T2 (da aber leider etwas mangelhaft gelöst, siehe unten) gibt es nicht die Möglichkeit, beim halben Durchdrücken des Auslösers KEINE Messwertspeicherung zu aktivieren. Wenn man jedoch nur einen AF-Punkt benutzen und dann die Kamera schwenken möchte, kann das zu einer unsinnigen Belichtungsmessung führen. Trotz Joystick arbeite ich manchmal so und dann stört das schon

Nur X-T2:

  • Anzeige der Verschlusszeit bei entkoppeltem Messwertspeicher vom AF bei halb durchgedrücktem Auslöser

Die X-T2 sieht die gerade beschriebene Möglichkeit der Entkoppelung im Menü zwar vor (sehr löblich!), zeigt dann aber keine Verschlusszeit mehr an. Damit wird diese Möglichkeit natürlich entwertet. Schließlich will man ja meistens wissen, welche Verschlusszeit die Kamera wählt.

Update 29.11.2016:

Mit der Firmware 1.10 werden jetzt zwar für den letztgenannten Fall die Verschlusszeiten angezeigt, jedoch nicht mehr, welche ISO die ISO-Automatik nun wählt. So macht das leider auch keinen Sinn. 😉

Etwas ärgerlicher als so ein kleiner Bug ist aus meiner Sicht jedoch, dass das extrem helle Aufblitzen des EVF wie auch des Displays nach einer Aufnahme bei hellem (Tages)licht und recht lichtstarken Objektiven auch noch nicht verschwunden ist. Eine Korrektur in einem der nächsten Firmware-Updates wäre hier für mich wirklich willkommen. Mag sein, dass ich hier empfindlicher bin als andere, aber mich nervt dieser Lichtblitz schon ziemlich…

21 Comments

  • Sehr schöne Zusammenfassung.
    Zu den wenigen negativen Punkten eine kleine Ergänzung: Die AEL-Taste ist mir nicht sicher genug ertastbar, sie dürfte dominanter sein.
    Die beiden Hebelchen -ja, ich schreibe ganz bewusst “chen”- für Messcharakteristik und Geschwindigkeit sind -ebenso wie der AF-Umschalter- viel zu fummelig.
    Den Auslöser -zumindest mit Boostergriff- hätte ich mir gerne weiter vorne gewünscht, also auf einem etwas anders gestalteten Griff.
    Das Aufklappen des Displays gestaltet sich ebenso fummelig, da man fingern statt zugreifen muss. Der kleine Schieber am Display ist nur für fernöstliche Hände gemacht, taugt im Profialltag nichts, weil nicht sicher blind bedienbar.
    Die Kamera in all ihren Funktionen und Eigenschaften -und hier insbesondere der Bildqualität- gefällt mir weiterhin ausgezeichnet, die Auflösung und das Verhalten im Hig-ISO-Bereich ist nahezu phänomenal.

    Nach ein paar Jahren MFT-Nutzung bin ich von einigen Fuji-Optiken (die hochgelobt werden) doch etwas enttäuscht. Beim 14er, 16er und 35er ist die Schärfeleistung bei Offenblende am Rand erschreckend schlecht im Vergleich zu den Optiken bei MFT, die ich bislang uneingeschränkt zu nutzen gewohnt war, was bei den Fujis in dieser Form nicht angeraten ist.
    Mein 18-55 war ab Werk heftig dezentriert.
    Hingegen sind das 2,8/16-55 und das 2,8/50-140 allererste Sahne.
    Ein “mixed bag” demzufolge.

    • Hallo Günter,

      ich bin auch kein “Fanboy” einer Marke (auch nicht von Fuji) ohne jede Kritikfähigkeit an den Geräten, war ich aber bei m43 auch nicht. Das völlig unkritische Hochjubeln einzelner Kameras und Objektive machen mich immer stutzig und Kritik empfinde ich generell auch nicht als reines Genörgel, zumindest dann nicht, wenn sie sachlich und gerechtfertig ist. Immerhin zahlen wir auch viel Geld für die Sachen. Es gibt auch schon Objektive, die mir weniger bis wenig gefallen in dem System – und zwar auch einige der Hochgejubelten. Dazu schreibe ich auch noch mal was die Tage…

      Alles in allem finde ich dennoch sehr viel Positives an dem System und bin erfreut, dass man offensichtlich lernfähig und lernwillig ist und auf Nutzer auch hört. Ich denke da auch durchaus langfristiger…

      Vg Peter

      P.S. Zur Randunschärfe des Xf35F2 habe ich zwar auch geäußert, nur ist sie mir egal. Beim 16er bin ich jedoch wirklich ein Jubler, das ist für mich der Gewinner! 😉

    • … Deine Anmerkungen zum Hebelchen für die Einstellung der Bildfolge kann ich auch gut nachvollziehen. Zum Glück nutze ich diesen faktisch nie, wie auch den für die Messcharakteristik eher selten. Die AE-L-Taste ist für mich OK, der AF-Wähler sogar sehr gut zu verstellen. Insgesamt würde ich aber tatsächlich kritisch anmerken, dass man mit diesen Hebelchen und Rädern nicht übertreiben und dann mehr auf eine gute Erreich- und Verstellbarkeit achten sollte. Einige dieser Einstellungen (ISO, Zeit, etc.) sind eigentlich mit einer geschickten Kombi von Taste und Wahlrad oft einfacher zu verstellen. Retro ist nicht immer besser… 😉

  • Erst einmal gut zusammen gefasster Eindruck der XT2. Stimme in allen Punkten zu.
    Ich fand das mit der Wiedergabetaste auch doof, vor allem wenn man vorher die X-pro2 hatte.
    Aber zum Glück kann man den AF-L- und/oder den AE-L-Knopf auf Wiedergabe programmieren und das macht die Sache absolut komfortabel finde ich. So lassen sich alle wichtigen Funktionen bedienen ohne das Auge vom Sucher zu nehmen.

    • Hallo Marco,
      sehr guter Tipp mit der Wiedergabetaste! Das hatte ich noch gar nicht nachgesehen… Und da ich AF-L so gut wie nie nutze, ist das für mich auch sehr praktikabel.

      Vg Peter

  • Guter Hinweis, ich habe jetzt auf der AEL-Taste die WQiedergabe und auf der AFL-Taste den AE-Lock.
    Die rechte Taste liegt direkt im Druckbereich des Daumens und von daher passt es jetzt bestens.
    Lediglich die Anzeige des AE-Locks auf dem Display bzw. im Sucher dürfte -wie alle anderen Anzeigen auch- erheblich grösser ausfallen.

  • Hallo Peter!

    Super Bilder, die Du da machst, finde ich. Und vielen Dank für die Infos in Deinem Blog.

    Ich habe noch ein etwas anderes Problem mit meiner X100F – und Kollegen bestätigen mir, dass bei der X-Pro2 die gleiche Problematik auftritt:
    Im AF-C Modus wird kein tatsächlicher ISO-Wert dargestellt. Die Kamera zeigt mir vor der Aufnahme nur den im Menü eingestellten ISO-Maximalwert. Wenn ich mich im AF-S Modus befinde, ändert sich der Wert – immerhin – wenn ich den Auslöser halb durchdrücke. Aber im AF-C Modus sieht man von der ISO leider gar nichts. Damit ist der Modus für mich quasi unbrauchbar – schließlich will ich Einfluss auf das Bildrauschen haben, sofern ich bei der Belichtungszeit noch Luft habe. Bisher habe ich zu dem Problem im Internet nicht viel finden können. Erstaunlich eigentlich, oder?

    Viele Grüße!

    • Hallo Herbert,

      vielen Dank für die Blumen!

      Zu Deiner Problematik: Mir ist dies deshalb nicht aufgefallen, weil ich AF-C nie, aber auch wirklich nie, nutze. Aber Du hast natürlich recht. Die Sache ist damit dann auch aber wieder in ihrem Fehler konsistent und konsequent.
      Bei der X-Pro2 und X100F ist dies in AF-S ja nicht der Fall, weil die Kamera bei halb durchgedrücktem Auslöser den Messwert speichert, was ich gar nicht möchte. Bei der X-T2 kann man dies ausstellen, was mich sehr freut, aber dann wurde zunächst die Verschlusszeit nicht angezeigt und jetzt, nach dem Update auf FW 1.10, der ISO-Wert nicht mehr. Damit haben wir den gleichen Blödsinn wie sonst in AF-C. Das meine ich mit konsequent 😉

      Aber es ist natürlich blöd und definitiv nicht nötig. Fujifilm wird ja wohl in der Lage sein, diesen Wert auch “in Echtzeit” anzuzeigen. Ich habe dies ausführlich beschrieben und auch Fuji darüber informiert. Warten wir mal ab… weitere Meldungen an den Support schaden aber sicher nicht.

      Vg
      Peter

  • Hallo Peter,

    vielen Dank für die tollen Beiträge. Ich habe mir nun auch eine XT-2 gegönnt und versuche zu entscheiden, ob ich Nikon Vollformat ganz aufgeben werde, doch es gibt ein paar Ärgernisse, die mich bislang davon abhalten:
    – Das Flackern im Sucher finde ich tatsächlich nervig.
    – Ständig ist die Blende in Bewegung, selbst wenn ich die Belichtungsmessung nicht aktiviert habe. Das ist besonders beim 90mm laut und störend.
    – Was mich aber wirklich besonders ärgert, ist das Spiel ma Bajonett beim 55-200. Der Zoomring ist ev. ein wenig straff, aber das Bajonett sitzt m.E. viel zu locker, hat zu viel Spiel . Sobald ich den Zoomring betätige, bewegt sich erst das Objektiv an der Kamera, kommt mit einem deutlichen Klack zum Stillstand und erst dann verändert sich die Brennweite. Fuji sagt dazu, dass das alles in der Toleranz sei. Für mich aber nicht, denn dauerhaft wird das sicher mechanische Spuren und Beschädigungen verursachen. Ich wundere mich, dass ich davon so wenig lese und dass scheinbar die meisten Fuji-Käufer dies so hinnehmen. Darf ich fragen, wie Du das siehst?
    Herzliche Grüße,
    Annette

    • Hallo Annette,

      vielen Dank für die netten Worte. Meine Antworten zu Deinen Anmerkungen:

      zu 1: Das nervt mich zwar immer noch, aber man gewöhnt sich erstaunlich schnell daran. Also an das normale Flackern. Das Aufblitzen dagegen finde ich echt blöd, das geht wirklich nicht. Was nicht heißen soll, dass Ersteres voll OK ist. Ich hoffe immer noch sehr, dass weitere Firmware Updates das Ganze besser in den Griff kriegen werden… apropos Updates. Morgen?

      zu 2: Die Sache mit der Blende ist halt bei Spiegellosen so… die Frage ist nur, ob diese so laut rattern oder nicht (Beim 90er auch? Ich habe es nicht, aber ich dachte, die neuen Objektive wären da besser). Andere Firmen (Olympus, Panasonic, etc…) haben/hatten das Problem mit lauten Blendenlamellen auch. Ich nutze eigentlich nur Objektive, die das nicht tun. Das 1,2/56 macht das leider auch etwas zu laut für meinen Geschmack. Mich stört aber ein lauter und klappernder AF wesentlich mehr (auch nicht toll beim 56er). Das ist auch der Hauptgrund, warum einige der älteren Objektive (18, 1,4/35, etc.) für mich nicht in Frage kommen.

      zu 3: Spiel im Bajonett habe ich bei keinem meiner Objektive (5 Stück). Na ja, vielleicht ganz minimal beim 10-24. Aber auch da nicht mehr, als ich es auch schon mal bei einem Nikkor hatte. Wenn es so stark ist, musst Du leider mehr und lauter Ärger machen. Ich habe mal so lange über einen meiner Meinung nach defekten Autofokus einer Nikon gemeckert, bis man mir endlich einen Techniker ans Telefon gab und siehe da, er hat dies dann tatsächlich bestätigt, nachdem ich ihm das Problem genau erklärt hatte. Und die Kamera wurde getauscht. Es ist leider kein Problem von Fujifilm oder nicht Fujifilm… bei so vielen Produkten und so schnellen Zyklen sind die Sachen manchmal nicht ganz perfekt. Und leider muss man dann echt einen langen Atem haben…

      Ansonsten: Meinen Schritt von Nikon FF zu spiegellosen Kameras habe ich nicht bereut und will nie wieder zurück. Und die X-Produkte finde ich im Schnitt schon sehr gut, vor allem die neueren Kameras und Objektive.

      Gute Gedanken bei der Entscheidung!

      Peter

  • Hallo,

    nun bin ich seit 3 Tagen auch der Besitzer einer XT2. zuvor eine XE1.
    Jetzt kämpfe ich, wie vermutlich einige von uns, mit dem neuen Menü, der Unmenge der Einstellungen und dem Gewicht.
    Ich stelle folgende Mängel meiner Kamera fest, die ich nach wiederholötem Lesen und Ausprobieren nicht mehr intuitiv oder logisch korrigieren bzw. umstellen kann:
    1. auf einmals zeigt weder LCD noch EVW die Verschlusszeit. Gestern noch war da, heute schon passe…, wenn das Rad auf “A” steht und doch korrekt, wenn die Verschlusszeiten manuel gewählt werden.
    2. stelle ich die Korrektur ein, wird weder LCD noch EVW entsprechend dunkler bzw. heller.
    3. nutzt man das linke Auge zum anvisieren ( hat mMn nur Vorteile wie offenhaltendes rechte Auge, kein Verkrapfen der Gesichtsmusklen, entspanntes Gesicht beim Abwarten aufs MOtiv), so findet man den Fokus-Jostrik mit dem Daumen nicht sofort).
    4. ich favoriese den Elektronischen Verschluss. Meine Kamera stellt es sporadisch eigenwillig aug mechanisch um..

    Welche “Anfangsschächen” erleben / durchmachen die anderen ?

    Gruss und danke im Voraus.

  • Der gelobte Kameragriff vorne an der XT2 ist ergonomisch eine Zumutung.Auch die Aufrüstung
    mit dem zusätzlichen Fuji-Handgriff löst dieses Problem nicht.Vielleicht ist der Batteriegriff besser,
    aber 1.brauche ich diesen nicht und 2. ist der Größen- und Gewichtsvorteil wieder dahin, da ich
    vom Vollformat gerade wegen des Gewichts auf etwas “Leichteres” umsteigen will.Außerdem kann
    das Belichtungskorrekturrad zu leicht unbeabsichtigt verstellt werden; warum keine Sperre?
    Nun, es gibt immer was zu meckern (auch auf hohem Niveau),aber auch solche “Kleinigkeiten”
    können vom Kauf abhalten.Das einzige was mich was beim Fuji X-System reizt, sind die positiven
    Objektivtests.Arbeite (noch) mit Nikon Vollformat und mit Brennweiten von 14 bis 500mm.

    • Tja, jeder Jeck ist anders… die Sache mit dem Griff sehr ich weit weniger schlimm. Und ich nutze zumindest für die X-Pro2 der Handgriff und finde den absolut super. Ich denke, der ist auch für die X-T2 mehr als OK.

      Grüße,
      Peter

  • ich mag deine seite – persönliche, toll geschriebene gedanken zu diesem und jenem, individuelle (mal objektiv, mal subjektiv) einschätzungen zu produkten. find ich gut. ich hatte zu analogen zeiten canon, dann nikon und voigtländer/kiev/hasselblad und später fuji (mit vielen objektiven), jetzt bin ich bei sony. das hat nicht immer nachvollziehbare gründe oder “den einen guten grund”. was ich aber weiß: an fuji hing mein herz, ich habe die sachen gern angesehen, angefasst. in meinen augen der einzige hersteller neben leica, der bei mir echte emotionen weckt. und ich mag vielfalt – bei menschen und sachen. also auch leute, die das komplett anders sehen. ach: und ich mag deine fotos, wie die von jonas rask.

    • Hallo Henning,

      vielen Dank für Deinen Kommentar und die netten Worte. Interessant, dass Du diese in einem sehr alten Beitrag postest… weiß gar nicht mehr, was ich da geschrieben habe. Ansonsten sehe ich es wie Du: es lebe die Vielfalt! Ich mag vielleicht Sony nicht sonderlich mögen, aber es ist gut, dass es sie gibt. Und so kann man das mit vielen Dingen sehen… Abgesehen davon ist das ganze Tech-Gerede nur ein Aufhänger. Es geht eigentlich immer um die Bilder… auch wenn ich natürlich trotzdem eine Liebe zu Geräten und Objektiven haben kann.

      Lg Peter

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